(Seit Langem befand sich dieser Artikel im Köcher des Schreibenden. Nach einiger spätjährlicher Verzögerungen und einer Bemerkung, dass zwei veröffentlichte Berichte jedes Jahr – Clubmeisterschaft und Chlouseturnier –, die erst noch so dicht aufeinander folgen, nicht wirklich sinnvoll sind in Sachen Website-Bewirtschaftung, wurde entschieden, die Veröffentlichung neu zu terminieren. Deshalb erfolgt nun der Rapport zur Clubmeisterschaft vom vergangenen November im April, nachdem die Regular Season vorbei ist, um allenfalls verfrühte Sommerlöcher prophylaktisch zu stopfen.)
Bevor am Folgetag Katar in den Fokus der Weltöffentlichkeit trat, richteten sich am 19. November alle Augen auf Langnau, das sich ohne umstrittene Geldzahlungen einmal mehr die Austragungsrechte für die Clubmeisterschaft des TTC Langnau sichern konnte. Heuer trafen denn beinahe 16 Spieler in der Halle ein, was perfekt für vier Vierergruppen gewesen wäre – wäre, denn Hussain liess sich taktisch unklug am Vortag impfen und lag nun flach. Damit gesellte er sich zu den prominenten Abwesenden, so musste doch auch Michu, Präsident und letztjähriger Sieger, Claudia, Sekretärin und souveräne Buffetverwalterin, und Pesche, Kassier, langjähriger Nachwuchsverantwortlicher und prominente Integrationsfigur, erkrankt passen. Allen eine gute Besserung!
Geschickt entschieden sich daher Organisator Sebu und Tätschmeister Stv. Dänu für drei Fünfergruppen – eingeteilt nach Elowert der Teilnehmenden – und Entscheidungsspielen zwischen den Drittplatzierten, damit in der KO-Runde eine gerade Anzahl von 8 Personen verbleiben und im Finale hoffentlich niemand alleine dastehen würde.
Nach etlichen umkämpften Spielen setzten sich im Grossen und Ganzen die nach Setzliste favorisierten Personen durch. Dennoch gab es ein paar Überraschungen, die den Kennern des Langnauer Spielbetriebs erstauntes Stirnrunzeln entlockten: Elias schlug den höherklassierten Ädu 3:1 und belegte eindrücklich, dass der Trainingsaufwand Früchte trug und Ädu sich unbedingt mal wieder in die Halle verirren sollte, um eine Einheit zu absolvieren. Pädu wiederholte sein Kunststück aus dem letzten Jahr und reüssierte gegen Chäschpu, womit er langsam zu dessen veritablem Angstgegner avanciert. Tinu genoss seine Spielmöglichkeiten in vollen Zügen und brachte einige Fünfsätzer hinter sich – dabei konnte er gegen Köbu heuer noch gewinnen und musste gegen Dänu letztlich knapp zum Sieg gratulieren. Letzterer wiederum unterlag dem nach Elopunkten tiefer gesetzten Sebu, der mit dem Rezept, das Spiel seines Gegenübers nicht ernstzunehmen, erstmals einen Erfolg verzeichnen konnte.
Auch ansonsten wurde einiges ein Spektakel, das den Zuschauern am Buffet wiederholt vor Bewunderung ausgespuckte Schinkengipfeli-Krümel entlockte. Erkan unterstrich eindrücklich, dass seine Kletterambitionen die Fertigkeiten in Sachen Tischtennis nur mässig beeinträchtigen und auch mit verkrüppelten Fingern ansehnliche Ballwechsel möglich sind. Brünu B. testete denselben Hypothesenansatz, jedoch auf den Dartsport angewandt. Tatsächlich legte auch er nahe, dass die über Jahre geformte und verfeinerte Basis immer noch vorhanden war und er trotz verletztem Knie weiterhin gefährliche Rückhandabschlüsse zu Stande brachte. Brünu Z. wiederum, Edelstjoker von Langnau 1, testete seine Gegner mit allerlei Schnittvariationen und schwierigen Angaben.
Unter dem Strich und nach dem verkürzten Aufeinandertreffen der Drittplatzierten wurden – während an den weiteren Tischen die motivierten Ausgeschiedenen in einer Trostrunde um die goldene Ananas wetteiferten – folgende Partien der KO-Phase angegangen:
Erkan – Tinu
Dänu – Johann
Brünu Z. – Pädu
Sebu – Elias
Ehemalige, gegenwärtige und künftige Teamkameraden trafen aufeinander, wobei sich die erstgenannten jeweils deutlich absetzen konnten – schöne Ballwechsel gab es jedoch hüben wie drüben und es scheint aufgrund bestimmter Lernkurven sehr gut möglich, dass sich die Kräfteverhältnisse in den Folgejahren etwas verändern werden. Folgende Affichen bildeten die Halbfinalspiele:
Erkan – Dänu
Brünu Z. – Sebu
Dabei nahm Dänu das Selbstvertrauen aus dem letzten Trainingsmatch, in dem er Erkan im Entscheidungssatz fortgeputzt hatte, mit in den Match – nutzen sollte es letztlich wenig, zu sicher war Eru in den Ballwechseln und er gewann das Spiel im Stil einer Alpengämse 3:1. Der andere Halbfinal wogte jeweils hin und her, wobei beide nicht ihr bestes Spiel an den Tag legen konnten. Den vierten Satz konnte Sebu tief in der Verlängerung für sich entscheiden und erzwang somit den fünften Entscheidungssatz. Nach etlichen Glücksbällen und deutlicher Führung war dieser Satz letztlich schnell und für beide Beteiligten etwas unbefriedigend abgeschlossen und Sebu folgte Erkan in den Final.
Im Spiel um Bronze konnte Brünu nach Belieben schalten und walten, zu sicher waren seine Abschlüsse nun und Dänu musste seinem Gegenüber zum Sieg gratulieren.
Im Spiel um Gold konnte Eru nach Belieben schalten und walten, zu sicher waren seine Rückgaben nun und Sebu musste seinem Gegenüber zum Sieg gratulieren.
(v.l.n.r. Sebu, Eru, Brünu)
Anstelle der fingierten Zusammenstellung des vorigen Jahres wurden in der Doppelkonkurrenz heuer ausnahmslos ausgeglichene Paarungen zusammengestellt und siehe da, zahlreiche Partien waren hart umkämpft. Eru/Köbu konnten sich ohne Niederlage in den Final spielen, wo sie erneut auf Brünu Z./Jeannine trafen, die sie zuvor mit 3:2 ausschalten konnten. Über das Loser-Bracket und mit dem Sieg über die Paarung Johann/Chäschpu konnten sich Brünu Z./Jeannine den Platz im Finale und die Revanche erspielen. Nach einem langen Tag und phasenweiser Unkonzentriertheit auf beiden Seiten konnten sich letztendlich Brünu und Jeannine die Goldmedaille erkämpfen.
(v.l.n.r. Köbu/Eru, Brünu/Jeannine, Johann/Chäschpu)
Nach der Siegerehrung und raschem Aufräumen folgte ein gemütlicher Abend in der Sonne Bärau mit Speis und Trank, von Währschaftem bis hin zu Exotischem. Jene, die sich physisch noch nicht verausgabt hatten, konnten beim Kegeln oder Mini-Tischtennis ihre letzten Kraftreserven erschöpfen.
Weitere Impressionen in Videoform hier und hier.
Waren die Clubmeisterschaften vom Samstag gut besucht, so zeigte sich an den beiden Abenden der Kategorie Unklassierte bis D2 ein ernüchternderes Bild: Am ersten Abend, der Gruppenphase, erschienen lediglich fünf Personen. Grosses Abwesender war Jakob, der wegen Rückenproblemen pausieren musste, aber zumindest hin und wieder als Coach fungierte. Nach der Qualifikation musst sich lediglich Timo verabschieden, aus den übrigen vier Anwesenden bildeten sich folgende Halbfinalpaarungen:
Elias – Jeannine
Chäschpu – Hussain
Allen Teilnehmenden war klar, dass alles ausser Gold grosser Mist wäre und dementsprechend seriös wurden die Partien angegangen. Grosser Favorit war Elias, der in naher Vergangenheit eine grosse Menge von Elopunkten angehäuft hatte. Er setzte sich denn sehr sicher – ganz im Gegensatz zum Montag vorher – gegen Jeannine durch. Chäschpu liess denn Hussain auch nie wirklich ins Spiel kommen und standesgemäss konnte er sich die Teilnahme am Final sichern. Hussain, der sehr knapp in der Halle erschienen war, war nun warmgespielt und verlangte im Spiel um Bronze Jeannine alles ab. Dennoch konnte sich die 5. Liga-Kapitänin im fünften Satz gegen ihren Teamkollegen doch noch durchsetzen.
Im Finale war besonders ein Satz umstritten, ansonsten aber galt: Jugend vor Schönheit. Elias konnte sich neben dem knapp verlorenen Satz jeweils klar absetzen und sich mit 3:1 den ersten Platz sichern.
(v.l.n.r. Chäschpu, Elias, Jeannine)
Allen Medaillengewinnerinnen und -gewinnern herzliche Gratulation und vielen Dank an alle für die Mithilfe und die Mitbringsel für das Buffet.