Je reisserischer die Schlagzeile, desto mehr Kontext sollte im Artikel jeweils geliefert werden; beispielsweise ist zu erwähnen, dass Bern 3 zuvor bereits zwei Spiele absolviert hatte, während andere Teams der Liga noch nicht zum Zuge kamen und dass trotz der Leaderposition die Langnauer an diesem Abend insgesamt zwei Klassierungspunkte mehr an den Tisch brachten. Dennoch verhiessen die im Voraus eingeholten Expertenmeinungen einen Sieg für Bern und auch zweifelnde bis realistische Langnauer Teammitglieder sagten noch kurz vor Spielbeginn, dass sie für ein 5:5 unterschreiben würden.
Es begann denn auch verhalten: Brünu konnte seine Vorsprünge jeweils sicher eintüten und gegen Fidé genau wie letzte Saison einen ungefährdeten Sieg feiern. Sebu, angereist mit Assi-Sack und zeitlich vorbildlich, sodass noch mit dem Feind eingespielt werden konnte, hatte gegen Joel Mühe und verspielte seine Vorsprünge zuverlässig mit zu zurückhaltenden Topspins. Im Duell der Daniels (Danielen? Danis?) war es bis in den fünften Satz jeweils knapp, allerdings konnte sich der Berner Dani letztlich absetzen.
Die zweite Einzelrunde gestaltete sich dann positiver, trotz dem phasenweisen Debattieren, einem Schlägerwurf nach Matchende und harten, männlichen Handshakes schlugen Brünus Noppenabschlüsse auch bei Joel sicher ein und Sebu konnte sich stetig steigernd einen 3:1-Sieg gegen Dani sichern. Dänu wiederum spielte gegen Fidé gut mit, besonders die Netzroller zählte er in beeindruckender Manier mit – leider lag hier Fidé gesamthaft etwas (oder deutlich?) vorne, was denn auch zum Timeout führte. Dennoch konnte Dänu die Wende nicht mehr erzwingen und somit stand es vor dem Doppel 3:3.
Obschon normalerweise kein Blatt zwischen Dänu und Sebu passt, bestritten letzterer und Brünu das Doppel. Es wurde umeghüehneret und die Bank bog sich vor Lachen (danke für den Support an die applaudierenden besseren Hälften), insgesamt konnten aber Brünu/Sebu gegen Joel/Dani grundsätzlich ungefährdet den 3:0-Sieg mitnehmen.
Vor der letzten Runde stand es also 4:3 für Langnau und die Gesinnung war positiver als noch zu Beginn. Die grossen Reden wurden noch nicht geschwungen, aber zumindest mental präpariert. Sebu trat gegen seinen Schnäggä-Cup-Partner Fidé an, der erst beim Einspielen bemerkte, dass der Gegner Linkshänder war – dies nach zahlreichen Stunden in Bronschhofen, während denen doch ab und zu miteinander eingespielt wurde (und wo letztlich der 2. Platz im Teamturnier herausschaute). Ob dessen verwirrt, hatte Fidé nach dem 1. Satz denn überraschenderweise kaum eine Chance und der Gesamtscore lautete nun 5:3.
Brünu und Dänu genossen die Spiele wiederum in vollen Zügen und mussten über den 5. Satz. Etwas überraschend verlor Brünu gegen Dani Lenger, der die Bälle sicher im Spiel hielt. Etliche Abschlüsse mit den Noppen sassen noch nicht und landeten neben der Platte. Dänu wiederum hatte gegen Joel zahlreiche enge Sätze und kämpfte wie ein Löwe, vernachlässigte jedoch nicht die soziale Komponente, so übernahm er ab der Hälfte des 5. Satzes gütig das Zählen der Punkte. Nach zahlreichen clever platzierten Blocks konnte er den Satz mit 11:7 für sich buchen.
Gesamtergebnis: 6:4 für Langnau! Freude herrschte und im Restaurant wurde sogar zu null gewonnen. Grossspurig wurden die nächsten Partien diskutiert und u.a. geschätzt, wie deutlich Lausanne im Schweizer Cup distanziert werden könnte. Fazit: Ein gelungener Start in die Ligasaion, auf dem aufgebaut werden kann.