Das Ganze begann mit der üblichen Terminkollision, nachdem die Fristen für die fällige Partie des Schweizer-Cups bekannt waren. Mit dem CTT Lausanne bekamen wir a) einen happigen „Fisch“ an die Angel und b) einen Klub, der mehr als 100km von Langnau entfernt ist. Damit mussten wir den Romands gemäss Reglement einen Samstag anbieten.
Dumm nur, dass wir wegen persönlichen Festen (sei es, dass die Katze der jeweiligen Grossmutter oder die betagte Tante väterlicherseits oder ggf. auch näher lebende Verwandte Geburtstagsfeiern organisiert hatten) eigentlich keinen Samstag anbieten konnten…
Wir mussten also auf einen Samstag zurückgreifen, der bereits „besetzt“ war durch einen 3.-Liga-Match gegen BLS Spiez.
Es kam – wieder einmal – die Idee auf, den BLS Spiez Match von 14h00 vorzuverschieben auf 12h30 und den STT-Cup Match auf 15h00 anzusetzen. Man machte die Verschiebung dem TTC BLS Spiez damit „gluschtig“, dass es nach dem Match ein Apéro „midi-riche“ geben würde und hoffte auch darauf, dass die Romands vor dem Match ordentlich in den Weisswein schauen würden, damit sie – die nominell mit 5 B-Spieler und einem A-Spieler hätten antreten können – doch den einen oder anderen Ball verschwommen gesehen hätten… aber es kommt ja meistens anders als man plant (zu dem später mehr).
Nachdem das Hallenbenützungsgesuch für den langen Samstag bewilligt wurde, machte ich mich an die Vorbereitungen und versuchte natürlich ein wenig Professionalität in das Ganze zu bringen.
Die Hallentür wurde mit einem Willkommens-Gruss angeschrieben und auch die Garderoben markiert; dabei versuchte ich mit einer gewissen Logik unsere „normale“ Garderobe den Gästen zu überlassen, aber wie oft in der Geschichte werden nicht immer alle Gedankengänge von allen Wissenden und Unwissenden verstanden … (aber auch zu dem später mehr).
Um 11h15 wurde die Halle von Langnau 1 (bei diesem Match waren vorgesehen Brünu, Sebu und Dänu) eingerichtet und 25 Minuten nach 12h00 begannen wir etwas zu früh die Partie der noch verlustpunktgleichen „Spitzenreiter“ (Zweit- und Drittplatzierter) der Gruppe 2, nicht ohne vorgehaltener Hand die Tradition der Resultats-Vor-Prophezeiungen leise vorzutragen: Die Realos (andere würden sie Pessimisten nennen) sahen eine knappe Niederlage, im besten Fall ein Unentschieden voraus, die Optimisten meinten doch eher einen Sieg mit viel viel Euphorie sogar ein 8:2.
Es begann gut: Dänu konnte den höher klassierten Jürg Turtschi in 3 Sätzen abfertigen, was ihn selber, aber auch Jürg ein wenig erstaunte.
Brünu – fit mit seinen Noppen – spielte ohne grössere Probleme gegen den anderen Nöppeler (ein Nöppeler, der eigentlich nur von seinem Noppen lebt und sonst nicht viele andere Schläge in seinem Repertoire aufweisen kann > also eher ein unangenehmer Zeitgenosse – im spielerischen Sinne) und gewann auch in 3 Sätzen.
Sebu, der in den letzten beiden 3.-Liga-Spiele hoch auftrumpfte mit seinem souveränen Spiel und guten Erfolgen, musste im ersten Spiel gegen den stärksten Spieler – Kai – antreten. Das Spiel war aus Sicht von Sebu etwas harzig und er verlor gegen den doch starken C9-Spieler klar in 3 Sätzen meinte aber am Schluss, dass er eigentlich in 3 Sätzen hätte gewinnen müssen.
Es stand 2:1 für Langnau und die 2. Runde brachte dann einige Überraschungen. Brünu musste über 4 Sätze gegen Turtschi, aber Dänu nahm alle seine Kräfte zusammen und brachte Kai an den Rand einer Niederlage, leider war das Spielglück im 5. Satz auf Seiten des Bähndelers und der C9-Spieler gewann 11:13. Und Sebu, der bereits einige Male den Schlüssel des Erfolges über den „unangenehmen“ Nöppeler Markus aufzeigen konnte, verpasste an diesem Samstag den erneuten Erfolg und somit stand es vor dem Doppel 3:3.
Das Doppel ist schnell erzählt: Es lag etwas in der Luft, aber leider war es nicht die „Berliner-Luft-Luft“, die aufsprühte, sondern eher die „Verbrauchte-Spielwochen-Luft“ (mit 3 Matches in dieser Woche war sie ein wenig „draussen“).
Somit war vor der letzten Runde nur noch ein Unentschieden im „Spitzenkampf“ möglich, was aber mit 3 weiteren Niederlagen nicht zu Stande kam > Schlussresultat 3:7.
Nun war der Weg offen für das Apéro!!!
Pünktlich auf das Ende des Liga-Matchs baute Iris (danke Buzzi) das Apéro „midi-riche“ auf („midi“, weil man nur mal einen Teil auftischte, um den Lausanner auch noch was zu überlassen, falls BLS Spiez als Gründen der Euphorie über ihren Sieg alles rübis-stübis wegfressen würden).
UND, wie schon erwähnt, hofften wir doch auf die ankommenden Lausanner, um denen reichlich Weisswein einzuschenken ABER der CTT Lausanne trat mit 4 jungen – sehr jungen – Spieler an, die absolut keinen Wein trinken wollten … snif.
Hussain, der seit dem „Pesche“-Anlass vom vergangenem Samstag ein wenig alkoholerprobt ist, und Johann sprangen dann in die Bresche ein.
Tröstlich war anfänglich noch, dass es sich bei den jungen Spieler nicht um die erwarteten starken B-Spieler handeln würde, aber spätestens beim Einspielen war uns klar – auch den Optimisten unter uns – dass es heute sehr schwer werden würde.
Kommt dazu, dass die beiden etwas älteren Spieler Nicolas und die einzige Dame – Helen – sehr routinierte Spieler/Spielerin sind, Nicolas auch mit Noppen, die er sehr gut einsetzen konnte.
Daher mussten wir uns betreffend Resultats-Prognosen nicht gross unterhalten, interessanter war eigentlich nur, ob die bereits eingesetzten Spieler der 3. Liga (die zum Teil ja schon 2 bzw. 3 Spieler der vergangenen Woche in den Knochen hatten) über die ganze Distanz noch durchhalten konnten.
Es waren ja gottseidank keine Spieler dabei, die nach 1½ Stunden umfielen, aber die Belastung war doch bei den älteren Spieler spürbar und das Lamentieren über viele Aspekte („Spielen um 12h30“, „So viele Spiele in einer Woche“, „keine Züpfe zu Beginn des Spieles weil das Apéro noch nicht eröffnet war“) war berechtigt, auch die Spieleuphorie der erfolgreichen gewonnenen Matches über Bern und Wohlensee war ein bisschen verflogen.
Ach ja, Zuschauer waren auch noch zugegen, einerseits war da eine Dame bei Lausanne mitgereist und andererseits liess sich Claudia vom TTCL-Vorstand in der Halle blicken, zudem fand auch noch ein Wandervögeli den Weg in unserer Halle (Karin lief von Zäzwil nach Langnau, um sich an diesem Samstag auch ein wenig sportlich zu betätigen, denn man hatte ja noch was vor > Abendessen beim Chinesen).
Es ging also endlich los mit den ersten 6 Einzel, wo es bereits zum einzigen Ehrenpunkt durch Johann kam, indem er Jean in 4 Sätzen schlug. Ausser bei Sebu, der sich erst im 5. Satz geschlagen geben musste, waren die anderen Niederlagen im Rahmen des „Möglichen“, wenn auch nicht bei allen unbedingt nötig …
Danach kam die beste Phase des TTC Langnau: In den folgenden 3 Doppel sowie den 4 Einzeln kam es durchwegs allesamt zu sehr knappen 5-Satz-Siegen der Lausanner. Wären diese 7 Partien alle zu unseren Gunsten ausgefallen hätten wir die Lausanner – zwar nicht mit leeren Mägen – aber mit einer knappen Niederlage nach Hause geschickt (Ich weiss > „hätte, hätte, Fahrradkette“).
Sowohl der ermüdete Brünu, wie auch der an diesem Tage glücklose Sebu und der „Nicht-allzu-grosse-Noppen-Fan“ Dänu sowie der „Immer-ein-Konzept-habende“ Präsi Michu gaben auf dem Endspurt noch einmal alles und brachten ihre Gegner an die Ränder der Niederlagen.
Schlussendlich mussten wir die herbe Niederlage von 1:14 anerkennen und gingen zum Apéro „midi-riche“ Teil 2 über.
Der Wein floss nochmals in die Kehlen – mehrheitlich nach wie vor in die, der Langnauer -, das noch nicht so bekannte Ajvar, der Feigen- und der aus den „Luder-Birnen“ gemachte Birnensenf wurde wohlwollend von verschiedenen Personen als sehr mundend empfunden und die übrig gebliebene Züpfe wurde an die „Hinterbliebenen“ des Apéros verteilt.
In der Garderobe Nr. 2 kam es dann zum geistigen Show-Down. Der Schreibende versuchte nochmals die Logik zu erklären, weshalb wir – die Langnauer – an diesem Samstag nicht in unserer normalen Garderobe Nr. 1 waren aber wie der geneigte Leser sicherlich schon vermutet hatte, blieb es beim erfolglosen Versuch mit Argumenten zu überzeugen, es war ein bisschen wie „mit Perlen vor die Säue“ zu werfen und er beliess es dabei, sich mit dem Unverständnis der frisch geduschten abgekämpften Protagonisten abzufinden.
Einige der Beteiligten hatten sich noch verabredet – wie bereits erwähnt – zum Chinesen zu gehen, man musste sich aber vorher noch mit einem „Frisch-Macher-Getränk“ (für viele war dies natürlich ein Bier, für einige ein Cola Zero und seit einiger Zeit neu im Trend auch ein Vieille Prune dabei) im Hirschen frisch machen.
Dabei kam es zu vielen interessanten Gesprächen über das Stämpfli-Areal, über den Sinn und Unsinn des „Wählen-Gehens“, über familiäre Verpflichtungen wie Trachtenvereins-Veranstaltungen, Geburi-Festen oder Turnierbesuche, schon alleine diese Gespräche hätten einen ganzen Samstag-Nachmittag füllen können, aber gottseidank mussten dann die verschiedenen Personen ihrer Wege gehen unter anderem eben auch in den Chinesen in Worb, der wieder neu geöffnet hat und anscheinend zu empfehlen sei.
Das Restaurant SU in Worb SBB wurde also zum Schluss eines aufregenden Tages von Brünu, Karin, Iris und Dänu aufgesucht und männiglich war gespannt, ob die Empfehlung standhielt (Michu wird sich noch persönlich bei Karin erkundigen, wie gut das Restaurant sei).
Vorweg sei gesagt, dass ich keine Provision bei „Tripadvisor“ habe, aber da dort das Restaurant bisher lediglich EINE Bewertung hat, werde ich doch eine Empfehlung abgeben:
- Ambiente: sehr schön (siehe Bild unten)
- Cola Zero mit Orangenschnitz: sehr gut
- Vorspeisen: exzellent
- Hauptspeisen: von OK bis sehr gut
- Dessert: da Zürchers immer ein Eiscafé nehmen, kann diese Bewertung der chinesischen Küche nicht gerecht werden
- Beilagen: OK, aber keine „geblatenen Nüdeli“ nehmen da man CHF 14.- für ein kleines Schälchen bezahlt
- Preis-/Leistungsverhältnis sonst: i.O.
EMPFEHLUNG:
Macht euch selber ein Bild